„Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt“
Vom Auf und Ab des Lebens. Wenn sich Dinge nicht so entwickeln, wie wir es erwartet oder erhofft haben. Denken in Szenarien, sowie zielgerichtet handeln und sich bietenden Möglichkeiten annehmen, ist erfolgsversprechend. Dies ist nicht nur, aber auch in der Pflege und Betreuung von Menschen mit körperlichen, kognitiven Einschränkungen notwendig.
Die alleinstehende 71-jährige Dame hatte kürzlich den Wohnort gewechselt. Ihr Wunsch, näher bei der Tochter und den Enkelkindern zu sein, war der ausschlaggebende Punkt für diesen Entscheid. Die junge Familie zu unterstützen, um bei Bedarf die Betreuung des kleinen Enkelsohnes sowie dessen Schwesterchen zu übernehmen, war ihr eine Herzensangelegenheit. Sie lebte sich in ihrem neuen Zuhause rasch ein und fühlte sich in der gemütlichen Wohnung sehr wohl.
Die Diagnose eines Karzinoms kam für die rüstige Oma aus heiterem Himmel. In der Folge musste sie sich diversen stationären sowie auch ambulanten Behandlungen unterziehen. Erschwerend für sie ist der Umstand, dass ihr soziales Netz in der neuen Region nicht sehr ausgeprägt ist. Hoffen und Bangen auf bessere Zeiten sind von nun an zentrale Aspekte in ihrem Alltag. Schmerzfrei sein zu dürfen, sowie sich nicht ständig mit irgendwelchen zeitintensiven Therapien befassen zu müssen, ist ein zentraler und mehr als verständlicher Wunsch. Bedauerlicherweise verschlechterte sich ihr gesundheitlicher Zustand jedoch zusehends.
In der Folge kontaktierte uns eine Patientenberatungsstelle. Aufgrund der Tatsache, dass die Tochter eine Betreuung und Pflege der Mutter nicht übernehmen kann und punktuelle Spitex-Dienstleistungen nicht ausreichen, wurde geprüft, welche praktikablen Möglichkeiten hierzu bestehen. Einige Tage später, anlässlich einer vor Ort durchgeführten Bedarfsanalyse, erfolgte der erste persönliche Kontakt mit der Familie. Die Familie entschloss sich in der Folge gemeinsam mit der Betroffenen für eine rund um die Uhr Betreuung durch uns.
Jede Situation präsentiert sich individuell und setzt somit unterschiedliche Akzente, in der Betreuung wie auch in der Pflege. Angesichts des sich rapide verschlechternden Allgemeinzustandes der Patientin war eine rasche sowie intensive Zusammenarbeit mit den beteiligten Fachpersonen (e.g. Hausarzt, Onkologe etc.) angezeigt.